Lebensdauer einer Solaranlage
Im Durchschnitt beträgt die Lebensdauer einer Solaranlage 25 bis 35 Jahre.
Die Solaranlage besteht aus mehreren Komponenten, die alle für sich allein genommen funktionstüchtig sein müssen. Geht mal ein Teil kaputt, funktioniert gleich die ganze Anlage nicht mehr. Daher ist eine regelmäßige Wartung sehr wichtig.
Die Solarmodule, die sich auf dem Dach befinden und deren Montage den größten Aufwand mit sich bringt, haben von allen Komponenten die längste Lebensdauer. Wechselrichter hingegen fallen dagegen häufig früher aus, sind dafür aber leicht zugänglich und austauschbar.
Die meisten Hersteller bieten lange Leistungsgarantien
Die ersten zwei Jahre haftet der zuständige Monteur für Mängel, so wie es in Deutschland gesetzlich vorgeschlagen ist. Darüber hinaus gibt es von allen Herstellern freiwillige Garantieleistungen, welche gesetzlich nicht vorgeschrieben sind. Diese garantiert beispielsweise, dass die Leistung innerhalb von 25 Jahren nicht unter 80% fällt. Die Qualitätshersteller bieten aber immer auch eine Produktgarantie an. So wird dem Endverbraucher garantiert, dass die Lebensdauer der Solaranlage mindestens ein gewisses Alter erreicht.
Wie die verschiedenen Einflussfaktoren die Lebensdauer der Solaranlage bestimmen
Für Abnutzung sorgt beispielsweise die stetige Witterung, der gerade die Solarmodule und die Verkabelung ausgesetzt sind. Bereits bei der Planung ist daher genau darauf zu achten, dass alle Einzelkomponenten bestmöglich zusammenarbeiten können. Hier die wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Lebensdauer haben:
- die Qualität der Solar-Komponenten (Premium vs. Billig)
- Fehler oder Schäden bei der Installation der PV-Anlage
- Falsche Planung und Dimensionierung von Wechselrichter zu Modul-Leistung
- Regelmäßige Wartung und Instandhaltungsmaßnahmen
- Außentemperatur und Temperaturschwankungen
- Ammoniak oder salzhaltig Luft
Wie kann die Lebensdauer der Solaranlage verlängert werden?
Qualität
Damit man lange Freude an seiner Solaranlage hat, sollten die Einzelkomponenten von bekannten Qualitätshersteller bezogen werden. Nach der Inbetriebnahme der Anlage sollte zudem regelmäßig die korrekte Funktionsweise überprüft werden. Das geht heutzutage schon ganz einfach per App, diese wird in den meisten Fällen kostenlos vom jeweiligen Wechselrichter-Hersteller mitgeliefert.
Der Vorteil eines solchen Überwachungssystems ist die Fernüberwachung inkl. automatischer Benachrichtigungen. So kann man beispielsweise auch aus dem Urlaub die meisten Fehler erkennen.
Wartung
Glücklicherweise sind die Einzelkomponenten einer Solaranlage nicht besonders Wartungsintensiv. Trotzdem sollte unbedingt ein Wartungsintervall von 2 bis höchsten 4 Jahren eingehalten werden. Befinden sich die Solarmodule zudem auf einem Schrägdach, reinigen sie sich von selbst. Bei Flachdächern sollte unbedingt eine regelmäßige Reinigung erfolgen, um zum einen die Lebensdauer hochzuhalten, zum anderen aber auch für eine konstant ertragreiche Leistung zu sorgen.
Austausch von Einzelkomponenten
Wie bei einem Haus kann die Solaranlage durch regelmäßigen Austausch der Einzelkomponenten instandgehalten werden. Die typische Schwachstelle ist der Wechselrichter, welcher im Durchschnitt nach etwa 15 Jahre ausgetauscht werden muss.
Es kann auch eine Versicherung für die Solaranlage abgeschlossen werden, um Schäden durch beispielsweise Sturm, Hagel oder Vandalismus abzudecken.
Lebensdauer der einzelnen Komponenten
Lebensdauer Solarmodule
Die aktuelle Lebenserwartung eines Solarmoduls liegt bei 30 bis 40.
Die Produktgarantien der Hersteller liegen je nach Preisklasse zwischen 15 und 30 Jahren. Dazu kommt dann noch die zusätzliche Leistungsgarantie, die im Schnitt bei 80 % nach 25 Jahren liegt. Insgesamt betrachtet, sind die Risiken für den Endverbraucher, dass man auf den Kosten für ein defektes Solarmodul sitzen bleibt, ziemlich gering – zumindest innerhalb der ersten 15 bis 30 Jahre.
Die Lebensdauer hängt aber auch von der Art des Solarmoduls ab.
Monokristalline und Polykristalline Solarzelle halten in der Regel 30 bis 50 Jahre, Dünnschicht-Solarzellen hingegen nur 20 bis 30 Jahre. Organische Solarzellen haben eine Haltbarkeit von 20 bis 30 Jahren.
Auf den meisten Einfamilienhäusern werden mono- oder polykristallinen Solarzellen eingesetzt. Der Grund liegt in der guten Qualität, hohen Verfügbarkeit und der langen Lebensdauer.
Lebensdauer Wechselrichter
Die mittlere Lebensdauer eines Wechselrichters beträgt 10-15 Jahre. Die Betonung liegt hier auf „mittlere“, denn in den meisten Fällen halten die Wechselrichter auch deutlich länger. Wenn es zu Defekten kommt, dann eher in den ersten Jahren, in denen aber zum Glück noch die Produktgarantie der Hersteller greift, Diese liegt in der Regel zwischen 5 und 10 Jahren.
Hier die meisten Probleme, die zu Wechselrichter-Defekten führen:
- Erhöhter Verschleiß, wenn der Wechselrichter unterdimensioniert wurde
- Feuchtigkeit, Staub, Dreck, Hitze oder Kälte
- Überspannungsschäden, bspw. bei überlastetem Stromnetz oder einem Blitzeinschlag
Genau wie bei den Solarmodulen gibt es auch bei den Wechselrichtern unterschiedliche Arten, die Einfluss auf die Lebensdauer haben. Batteriewechselrichter z.B. sind für das Laden und Entladen vom Stromspeicher zuständig. Hier liegt die Lebensdauer etwa im Bereich von 10 bis 20 Jahren.
Ein Hybridwechselrichter vereint den netzgeführten Wechselrichter und den Batteriewechselrichter zu einem Gerät. Weil hier die Beanspruchung der elektrischen Bauteile im Vergleich höher ausfällt liegt die Lebensdauer eher etwas unter der eines normalen bzw. Batteriewechselrichters. Doch auch hier liegen die Garantieleistungen der Hersteller auf einem ähnlich hohen Niveau.
Lebensdauer Stromspeicher
Blei-Säure-Batteriespeicher halten durchschnittlich 7 bis 12 Jahre. Bei neueren Geräten verlängert sich die Lebensdauer auf bis zu 15 Jahre. Die meisten Modelle haben eine Herstellergarantie von etwa 2000 Zyklen.
Lithium-Ionen-Batterien weisen hingegen eine höher Energiedichte und eine bessere Entladetiefe von ca. 90 % auf. Die Stromspeicher-Hersteller bieten hier meistens 10 Jahre Produktgarantie inkl. 5.000 bis 10.000 Ladezyklen an. Die realistische Lebensdauer von Stromspeichern dieser Bauart liegt bei 10 bis 20 Jahren.
Lebensdauer Montagegestell
Das Montagegestell besteht hauptsächlich aus Aluminium. Für die Schrauben und das Befestigungsmaterial wird Edelstahl bzw. rostfreier Stahl verwendet. Werden diese Anforderungen erfüllt, hält das PV-Montagegestell ohne Probleme bis zu 40 Jahre.
Lebensdauer Solarkabel
Potenzielle Schwachstellen einer Solaranlage sind die Solarkabel und vor allem die Kabel-Steckverbindungen. Sie sind aber allgemein sehr gut gegen Witterungsbedingungen, wie stark schwankende Temperaturen, Schnee und Regen geschützt. Die direkte Sonneneinstrahlung hingegen belastet diese Komponenten sehr. Wenn alle Komponenten ordnungsgemäß installiert wurden, liegt die Lebensdauer im Mittel zwischen 20 und 30 Jahren.
Zusammenfassung
Wenn die komplette Solaranlage fachgerecht und professionell installiert wurde ist eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren problemlos möglich. Darüber hinaus kann die Lebensdauer durch den stetigen Austausch von Einzelkomponeten beliebig hoch geschraubt werden.